„...RECHTZEITIG ERKENNEN STATT ERBLINDEN…“ … auch Sie können betroffen sein!
Wir alle wollen unsere Selbständigkeit und Unabhängigkeit bis ins hohe Alter behalten
und genießen. Wir wollen weiterhin Autofahren, lesen, ins Theater gehen oder mit unseren
Enkeln spielen. Nur leider ist dies nicht allen vergönnt. Zu viele Personen sind von der
Augenkrankheit „Grüner Star“ betroffen und verlieren durch zu spätes Erkennen ihr
Augenlicht. Wir wollen Sie auf die schleichende Gefahr namens „Grüner Star“ aufmerksam
machen, denn rechtzeitiges Erkennen kann eine Erblindung verhindern und somit Ihre
Lebensqualität bis ins hohe Alter erhalten.
Als „Grüner Star“, in der Fachsprache Glaukom genannt, werden Augenerkrankungen
bezeichnet, die mit einer Schädigung des Sehnervs einhergehen. Ein Glaukom führt
unbehandelt zu einer bleibenden Einschränkung des Sehvermögens oder im schlimmsten Fall
sogar zur Erblindung.
Normaler Sehnervenkopf:
Geschädigter Sehnervenkopf bei Glaukom:
Weltweit ist das Glaukom die zweithäufigste Ursache für den Verlust des Augenlichtes. In
Deutschland gibt es ca. 1 Million Glaukompatienten. Dabei wird mit einer hohen Dunkelziffer
von nicht erkannten Glaukomfällen gerechnet.
Das Risiko, an einem Glaukom zu erkranken, steigt mit zunehmendem Lebensalter. Etwa
jeder zehnte Erwachsene über 40 Jahre hat einen erhöhten Augeninnendruck, der zu den
wesentlichsten Risikofaktoren des Glaukoms zählt.
Augenärzte empfehlen daher regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen, denn nur durch eine
frühzeitige Diagnose können Spätschäden und Erblindung verhindert werden.
Das menschliche Auge ist ein kompliziertes Sinnesorgan. Damit unser Sehen problemlos
funktioniert, sind - neben klaren Medien (wie Hornhaut, Linse, Glaskörper) und einer
gesunden Netzhaut - auch ein bestimmter Augeninnendruck und eine ausreichende
Durchblutung des Sehnervs und der Nervenfasern
erforderlich.
Für die Aufrechterhaltung und Regulation des Augeninnendrucks ist das
Kammerwasserverantwortlich. Beim gesunden Auge stehen Produktion und Abfluss des
Kammerwassers im Gleichgewicht. Fließt jedoch zu wenig davon ab, kommt es zu einem
Druckanstieg im Auge.
Ein über einen längeren Zeitraum konstant zu hoher Druck schädigt allmählich die
Nervenfasern des Sehnervs, der die wahrgenommenen Lichtimpulse an das Gehirn
weiterleitet.
Das Glaukom entwickelt sich über Jahre und verläuft meist völlig schmerzfrei. Es kommt zu
einem schleichend einsetzenden Sehverlust, der vom Betroffenen anfangs nicht bemerkt wird,
da das Gehirn fehlende Informationen logisch ergänzt. Erst im fortgeschrittenen Stadium der
Erkrankung werden Sehstörungen (Gesichtsfeldausfälle) wahrgenommen:
Gesichtsfelddefekte entstehen zunächst im Randbereich und erfassen das Zentrum erst
im Spätstadium.
DAHER WIRD DER GRÜNE STAR VOM PATIENTEN ERST VIEL ZU SPÄT
WAHRGENOMMEN !
RISIKOFAKTOREN FÜR EIN GLAUKOM
In den meisten Fällen ist ein Glaukom auf einen erhöhten Augeninnendruck und/odereine
schlechte Durchblutung des Sehnervs zurückzuführen.
Folgende Risikofaktoren können die Entwicklung eines Glaukoms begünstigen:
• Hohes Alter
• Erhöhter Augeninnendruck
• Glaukomerkrankungen in der Familie
UNTERSCHIEDLICHE ARTEN DES GLAUKOMS
Das primäre Offenwinkelglaukom ist das am häufigsten vorkommende Glaukom. Es ist durch einen schleichenden Nervenzellenuntergang und entsprechenden Gesichtsfeldausfällen bei erhöhtem Augeninnendruck charakterisiert. Es verursacht in der Regel keine Schmerzen, Veränderungen im Sehvermögen werden erst in einem fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung wahrgenommen.
Das seltenere Normaldruckglaukom weist keinen erhöhten Augeninnendruck auf, der Sehnerv ist jedoch trotzdem geschädigt. Auch hier verspüren die Betroffenen keine Schmerzen und bemerken lange Zeit keine Veränderung ihrer Sehkraft.
Eine weitere seltene Form des Glaukoms ist der akute Glaukomanfall. Dieser ist durch einen plötzlich auftretenden, extrem hohen Augeninnendruck, oft begleitet von heftigen Schmerzen und einer akuten Sehverschlechterung, gekennzeichnet. Der akute Glaukomanfall ist ein dringender Notfall und muss sofort augenärztlich versorgt werden.
FRÜHERKENNUNG IST DIE BESTE THERAPIE !!!
Aufgrund des stillen Verlaufs der Erkrankung ist die Früherkennung wesentlich. Durch eine rechzeitige Diagnose kann ein sich entwickelndes Glaukom entsprechend therapiert und eine Verschlechterung des Sehvermögens zu meist aufgehalten werden. Deshalb ist eine einmal jährliche Untersuchung beim Augenarzt zu empfehlen, denn nur dieser kann ein Glaukom diagnostizieren.
Der Früherkennung kommt heute besondere Bedeutung zu, da man weiß, dass die Erkrankung in frühen Stadien besser auf die jeweilige Behandlung anspricht. Da das Glaukom im frühen Stadium in der Regel schmerzfrei und ohne erkennbare Sehschärfenminderung beginnt, sind regelmäßige augenärztliche Untersuchungen die einzige Möglichkeit zur Klärung des jeweiligen Sehnervenzustandes.
Die Diagnostik sollte im Bedarfsfall mehrere Untersuchungen beinhalten:
• Messung des Augeninnendrucks( je nach Hornhautdicke auch der jeweilige Korrekturwert)
• Untersuchung des Kammerwinkels
• Untersuchung des Sehnervenkopfes mit dem Ophthalmoskop
• Begutachtung des Sehnervenkopfes und der Sehnervenfaserschicht mit dem HRT und OCT (Scanning-Tomographie) als Frühschädigungserkennung und Verlaufskontrolle